Hermann Krumholz
✶ 25.12.1904 in Kahla
† 01.02.1979 in Jeßnitz
Vereine:- Sportvereins Wacker Kahla
- TV Jahn Roßlau 1889
- nicht überliefert
- Porzellanmaler
- Schichtarbeiter in der Zellulose-Abteilung der Filmfabrik Wolfen
- dreifacher Olympiasieger bei den Olympischen Spielen der Gehörlosen (Deaflympics) 1928 in Amsterdam in den Mittel- und Langstreckenläufen über 1.500 m, 5.000 m und 10.000 m
- Sieger in den Läufen über 1.500 m und 5.000 m beim 3. Deutschen Taubstummen-Sportfest 1929 in Düsseldorf
Hermann Krumholz wurde am 25. Dezember 1925 in der thüringischen Stadt Kahla geboren. Er erlernte der Beruf des Porzellanmalers. Hermann Krumholz war gehörlos und besuchte deshalb die staatliche Gehörlosenschule in Leipzig. 1925 verließ Hermann Krumholz Kahla, um als Porzellanmaler bei der Roßlauer Porzellanfabrik Schomburg & Söhne zu arbeiten. Schon als Kind trieb Hermann Krumholz aktiv Sport. Zunächst spielte er erfolgreich Fußball in den Jugendmannschaften des SV Wacker Kahla. Sein großes sportliches Können entwickelte er dann aber im Laufsport. Für den SV Wacker Kahla und dann für den TSV Jahn Roßlau startend, nahm er spätestens seit Mitte der 1920er Jahre erfolgreich an überregionalen Leichtathletik-Wettkämpfen der Gehörlosen teil und wurde Mitglied in der Leichtathlethik-Nationalmannschaft.
Bei vielen Gehörlosenwettkämpfen siegte er in den Mittel- und Langstreckenläufen, zum Beispiel 1928 in Bielefeld und 1929 in Düsseldorf. Auf dem Höhepunkt seines sportlichen Leistungsvermögens gewann er bei den Olympischen Spielen der Gehörlosen 1928 in Amsterdam drei Goldmedaillen. Auch an den nächsten Olympischen Spielen der Gehörlosen 1931 in Nürnberg nahm er teil und erreichte einen 4. Platz über die 10.000 m. Als die Porzellanfabrik in Roßlau 1932 schließen musste, zog Hermann Krumholz nach Jeßnitz und arbeitete bis 1969 in der Zellulose-Abteilung der Filmfabrik Wolfen. Bis zu seinem Tod am 1. Februar 1979 blieb er sehr sportinteressiert.