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In der anhaltischen Hauptstadt Dessau hatte seit der Abdankung des anhaltischen Herzogshauses im November 1918 mehr als zehn Jahre lang sehr stabil und nahezu ununterbrochen eine von SPD und DDP (Deutsche Demokratische Partei) getragene Landesregierung unter Ministerpräsident Heinrich Deist (SPD) die Politik des Landes geprägt.
Auch der Dessauer Bürgermeister Fritz Hesse konnte sich auf eine Mehrheit von Sozialdemokraten und Liberalen in der Gemeindevertretung stützen. Von der 1929/1930 einsetzenden Wirtschaftskrise konnten dann allerdings vor allem die Nationalsozialisten profitieren. Deren Anfänge reichen in Dessau bis 1923/1924 zurück.
Spätestens mit ihrem politischen Durchbruch bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 war die NSDAP auch in Dessau und ganz Anhalt ein parteipolitischer Machtfaktor und zweitstärkste Partei nach der SPD. Bereits bei den Kommunalwahlen am 25. Oktober 1931 wurde die NSDAP mit 15 Sitzen stärkste Fraktion im Dessauer Gemeinderat. Die politischen Auseinandersetzungen nahmen zu und radikalisierten sich. Im Fokus von Angriffen der NSDAP stand insbesondere das Bauhaus. In der Sitzung des Dessauer Gemeinderats vom 21. Januar 1932 beantragte die NSDAP-Fraktion zunächst noch erfolglos die Schließung des Bauhauses zum 1. April 1932 und sogar den Abbruch des Bauhausgebäudes.
Bei den Landtagswahlen am 24. April 1932 wurde die NSDAP stärkste Fraktion im anhaltischen Landtag. Mit Hilfe der bürgerlichen Rechten wurde am 21. Mai 1932 Alfred Freyberg (NSDAP) zum Ministerpräsidenten einer NSDAP/DNVP- Koalition gewählt. Dessau war damit Sitz der ersten NSDAP-Landesregierung in Deutschland. Durch die Einflussnahme des Ministerpräsidenten Freyberg gestärkt und mit Unterstützung der bürgerlichen Rechten setzte die NSDAP-Fraktion in der Gemeinderatssitzung am 22. August 1932 die Schließung des Bauhauses zum 1. Oktober 1932 durch. Die Nationalsozialisten demonstrierten ihre in Dessau erlangte Machtposition damit ebenso wie schon am 23. Juli 1932, als 20.000 Nazis durch Dessau marschierten und Adolf Hitler auf einer Kundgebung in der Braunschen Lache sprach.
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Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau
Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.