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Dessau spielte als Rüstungszentrum eine große Rolle bei der Verwirklichung der rassistischen NS-Großmachtpläne. Bereits im August 1933, nachdem Hugo Junkers aus seinen Werken in Dessau verdrängt war, vergab das Reichsluftfahrtministerium einen Großauftrag zur Ausstattung der Luftwaffe an die nun von Heinrich Koppenberg geleiteten Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG (JFM). Die JFM trat jetzt als „nationalsozialistischer Musterbetrieb“ hervor. Vor allem das hier in großer Stückzahl gebaute Bombenflugzeug Ju 88 brachte im Zweiten Weltkrieg Zerstörung und Tod. Bereits an der Zerstörung Guernicas am 26. April 1937, während des Spanischen Bürgerkrieges, waren Ju 52 beteiligt. Viele weitere Unternehmen in Dessau und Roßlau beteiligten sich an der Rüstungsproduktion und stellen neben anderem Panzerabwehrkanonen, Flakgeschütze, U-Boot-Teile und Munition her oder waren Zulieferer für die Raketen- und Marineausrüstung.
Weit vor Kriegsbeginn wurden zahlreiche Luftschutzeinrichtungen in Dessau errichtet. Im Zuge des Wehrmachtsausbaus entstanden vier neue Kasernen: eine Infanteriekaserne an der Burgkühnauer Allee (Hindenburg-Kaserne), eine Artilleriekaserne in der Elballee (Encke-Kaserne), eine Flak-Kaserne im noch nicht eingemeindeten Kochstedt sowie am Rand von Roßlau die „Roßlauer Soldatenstadt“ mit Pionierschule, Kasernen für Pioniertruppen und einem großen Übungsgelände. Roßlauer Pioniere waren während des Überfalls auf Polen am Angriff auf die Westerplatte bei Danzig, der den Zweiten Weltkrieg auslöste, beteiligt. Andere in Dessau stationierte Einheiten waren ebenfalls von Beginn an in das Kampfgeschehen involviert. So kämpften Artilleristen aus der Encke-Kaserne unter anderem 1940 an der Somme, die Kochstedter Flak-Abteilungen 1939 in Polen, 1940 in Belgien und 1941 in der Sowjetunion, und Dessauer Angehörige der Geheimen Staatspolizei gehörten zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes, die in den besetzten polnischen und sowjetischen Gebieten Massenmorde an der Zivilbevölkerung begingen.
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Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau
Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.