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Dass der Krieg nicht nur an fernen Fronten stattfand, sondern Dessau schon früh gefährlich nahe kommen würde, wurde bald deutlich. Erste Fliegeralarme gab es schon kurz nach Kriegsbeginn am 5. und 9. September 1939. Zunächst blieb es aber bei Luftalarmen und Luftwarnungen. Weil die Luftkriegsgefahren den nationalsozialistischen Machthabern bewusst waren, besaßen Schutzmaßnahmen für Industrieanlagen und Bevölkerung seit Jahren einen festen Platz in den Kriegsvorbereitungen. Man versuchte, die Bevölkerung u.a. durch entsprechende Verhaltenshinweise, Hilfe bei der Gerätebeschaffung und Ausrüstung mit Luftschutzräumen vor allem in Altstadthäusern auf den Ernstfall vorzubereiten. Der Aufbau der Flakabwehr sowie der Bau und Ausbau von Luftschutzeinrichtungen wurde bei Kriegsausbruch forciert. Am 31. August 1943 waren acht große Bunker fertig gestellt, in denen etwa 15.000 Dessauer Zuflucht finden konnten.
Zu dieser Zeit hatte es bereits zehn Bombenangriffe auf Dessau gegeben, zuerst am 20. August 1940. Ziel dieses Nachtangriffs der Royal Airforce mit wenigen Flugzeugen waren die Betriebsanlagen und der Flugplatz der Junkers-Werke. Allerdings zerstörte eine Bombe den Gasthof „Münchner Hof“ an der Ecke Amalienstraße/Askanische Straße und beschädigte weitere 55 Häuser. Durch den Angriff vom 20. August 1940 verloren sechs Menschen ihr Leben, drei davon im Gasthof „Münchner Hof“.
Am 23. November 1940 und 16. Dezember 1940 fanden die nächsten Nachtangriffe statt. Eine der am 16. Dezember 1940 abgeworfenen Bomben durchschlug als Volltreffer das Haus Amalienstraße 91 vom Dach bis in den Keller, wo sechs Hausbewohner starben. 1941 und 1943 fanden jeweils vier Bombenangriffe auf Dessau statt, die leichte Schäden in Alten, Kleinkühnau, am Güterbahnhof, auf dem Flugplatz, in der Scheplake sowie in der südlichen Innenstadt verursachten. Am 15. August 1941 und am 16. Juni 1943 gab es jeweils einen Toten. 1942 blieb Dessau von Angriffen verschont. Der 12. Angriff am 21. Januar 1944 auf die Südstadt verlief noch glimpflich, mit Blick auf die im Frühjahr 1942 begonnenen massiven Flächenbombardements der Alliierten auf deutsche Großstädte war es aber nur eine Frage der Zeit, wann das drohende Unheil auch Dessau erreichen würde.
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Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau
Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.