Schlossstraße 3

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Lage im Stadtplan von 1940

Das Haus Schlossstraße 3 war ein sehr schönes zweigeschossiges Gebäude mit einem von einem Dreiecksgiebel bekrönten Mittelrisalit. Es war im Auftrag des Fürsten Leopld Friedrich Franz im Jahr 1792/1793 nach Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff errichtet worden. Nach Fertigstellung übergab der Fürst das Haus als Geschenk an seine morganatisch angetraute Gattin Luise von Beringer geb. Schoch, in deren Familienbesitz es bis 1842 blieb. 1941 erwarb die Stadt Dessau das Gebäude und brachte hier das Kulturamt und das Stadtarchiv unter.

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Ein Teil des Archivs mit der Bücherei und der Handschriftensammlung

Ein Stadtarchiv existierte erst seit September 1939, als mit Bernhard Heese der erste Stadtarchiv-Verwalter (seit 1942 Stadtarchivar) bestellt worden war. Nachdem es bereits beim Luftangriff am 28. Mai 1944 beschädigt worden war, wurde das Gebäude am 7. März 1945 völlig zerstört.

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Haus Schlossstraße 3

Die im Haus verwahrten Archivbestände (u.a. eine große Zeitungssammlung) gingen verloren. Auch die große Masse des städtischen Schriftgutes verbrannte in jener Nacht im Dessauer Rathaus, im Palais Hilda in der Zerbster Straße 61, wo sich die Bauverwaltung befand, und in vielen anderen Verwaltungsgebäuden. So ging die städtische Aktenüberlieferung, die bereits beim Rathausbrand von 1910 große Verluste erlitten hatte, am 7. März 1945 fast völlig verloren.

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In der nach dem Pfingstangriff 1944 verwüsteten Schlossstraße findet ein Wochenmarkt statt.

Hier geht es weiter zum Ausstellungsstück Dessau in Trümmern - Magistratsakten mit Brandschäden.

Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau

Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.