Zerbster Straße 31 (heute Teil des Verwaltungsgebäudes der Volksbank Dessau-Anhalt eG, Ratsgasse 1)

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Display 9

Das dreigeschossige Haus an der Ecke Zerbster Straße/Rathausstraße wurde 1788/1789 vom Apotheker Gottlieb Lebrecht Thorspecken an der Stelle eines älteren Wohnhauses mit Brauberechtigung erbaut. Thorspecken war Hofapotheker. Nach seinem Tod 1798 kam die Löwen-Apotheke in den Besitz seines Sohns Friedrich Wilhelm Thorspecken, dem die Apotheker Wilhelm Ferdinand Funke, Theophil Heinrich Pusch aus Berlin (ab 1847) und Dr. Johann Friedrich David Schür aus Brandenburg folgten. Ab 1909 war der Apotheker Dr. Wilhelm Scheermesser Eigentümer der Löwen-Apotheke und des Hauses Zerbster Straße 31. Neben der Apotheke befanden sich darin im Erdgeschoss noch zwei Geschäfte: die Zigarrenhandlung von Paul Kaurisch und die Drogerie zum goldenen Löwen Dr. Scheermesser KG. Die Drogerie war erst kurz zuvor von Dr. Scheermesser eröffnet worden.

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Blick vom Rathausturm auf das Haus Zerbster Straße 31, 28. Mai 1944

Beim Bombenangriff auf Dessau am 28. Mai 1944 erhielt das Haus Zerbster Straße 31 einen schweren Treffer. Der gesamte Eckgiebel dieses Hauses lag in Trümmern auf der Straße und gab den Blick in das Innere des Hauses frei. In dessen Kellern kamen die Apothekerin Silvamaria Baumann, Tochter der späteren Dessauer Stadtverordneten Änne Baumann-Schosland, und die Kassiererin Franziska Huckauf ums Leben. Beide hatten Wachdienst in der Apotheke verrichtet. Die Löwen-Apotheke fand eine neue Unterkunft im geräumten Laden der Eisenwarenhandlung Schwieder, Zerbster Straße 19, bis dieses Haus dem Bombenangriff vom 7. März 1945 zum Opfer fiel.

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Lage im Stadtplan von 1940

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Blick durch die herabgerissene Fassade ins Innere des Hauses, 28. Mai 1944

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Die Apotheke in der Zerbster Straße, 1930er Jahre
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Die Zerbster Straße nach dem Pfingstangriff 1944

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Dessau in Trümmern. Die Katastrophe am 7. März 1945 und deren Ursachen
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau
7. März bis 25. September 2020
Marienkirche Dessau

Die Ausstellung „Dessau in Trümmern“ wurde am 7. März 2020 um 14.00 Uhr im Rahmen des Gedenkrundgangs „Versöhnung schafft Frieden“ in der Dessauer Marienkirche eröffnet. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Ausstellung derzeit jedoch geschlossen. Wir möchten Ihnen trotzdem die Möglichkeit bieten die Ausstellung zu sehen. Deshalb stellen wir Ihnen die Inhalte der Ausstellungstafeln und Ausstellungsstationen nunmehr auf unserer Homepage zur Verfügung. Sie erhalten damit die Möglichkeit eines virtuellen Rundgangs von Station zu Station.