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Vortrag zum Abschluss der Erdmannsdorff-Ausstellung im Stadtarchiv

Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs war einer der bedeutendsten Vertreter frühklassizistischer Architektur in Deutschland. Auf Studienreisen zwischen 1761 und 1775 nach Italien, Holland, England, Frankreich und in die Schweiz, konnte er für die Gestaltung der Gartenreicharchitekturen wichtige Eindrücke und Inspirationen sammeln. Besonderen Einfluss übte auf ihn die zeitgenössische Kunst und Kultur Englands aus, insbesondere der Stil der schottischen Architekten Robert und James Adam (Adam-Style) und die Werke des Architekten William Chambers. In seinem Rückblick auf die Reisen nach Großbritannien nahm Erdmannsdorff Anregungen aus der neuen Ästhetik der britischen Kunstlandschaft auf und übertrug sie in Gestalt eigenständiger Entwürfe nach Anhalt-Dessau. Der Garten wurde zum ´design object` im Sinne gelenkter Blicke, die sowohl in die Natur als auch auf ausgewählte Staffagen in der gestalteten Landschaft gerichtet werden sollten. So haben sich vielfältige Verknüpfungspunkte ergeben, die das Dessau-Wörlitzer Gartenreich mit der britischen Kunstlandschaft verbinden. Diese Verbindungen wird Frau Prof. Johanna Geyer-Kordesch von der Universität Glasgow in einem Vortrag mit dem Titel „Geschmack der Moderne. Erdmannsdorff und die britische Architektur“ anhand zahlreicher Beispiele vorstellen. Der Vortrag findet am 9. Juni 2011 um 19.00 Uhr im Stadtarchiv Dessau-Roßlau statt. Die Erdmannsdorff-Ausstellung ist noch bis zum 10. Juni 2011 zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs zu besichtigen.