Das Stadtarchiv Dessau-Roßlau und die Stadtsparkasse Dessau laden zu einer Vortagsveranstaltung zum Thema „Baron von Cohn und die Entstehung des modernen Bank- und Finanzwesens in Dessau“ ein (Referent: Frank Kreißler, Leiter des Stadtarchivs). Im Vorfeld des Vortrags erfolgt die Vorpräsentation der neuen dreibändigen Stadtgeschichte von Dessau-Roßlau statt, deren ersten beiden Bände im Herbst 2013 im Mitteldeutschen Verlag Halle erscheinen werden.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 11. Juni 2013, um 17 Uhr in der Sparkassenhauptstelle Dessau, Raum 318, statt. Der Eintritt ist frei.
Baron von Cohn und die Entstehung des modernen Bank- und Finanzwesens in Dessau
Im Jahr 1817 eröffnete Itzig Hirsch Cohn ein Leih- und Bankhaus in Dessau. Sein Sohn Moritz Cohn wurde 1830 sein Teilhaber. Beide machten das Bankhaus I. H. Cohn zu einem der bedeutendsten Geldinstitute in Deutschland und standen am Beginn des modernen Bank- und Finanzwesens in Dessau. Moritz Cohn war Hofbankier der anhaltischen Herzöge und wurde zum gefragten Kreditgeber des Adels und beim Eisenbahnbau. Über Jahrzehnte verwaltete er das Privatvermögen des späteren deutschen Kaisers Wilhelm I. Das Bankhaus Cohn übernahm die Verwaltung der 1833 gegründeten Anhalt-Dessauischen Landessparkasse, die 1865 in die Städtische Kreissparkasse umgewandelt wurde und heute in der Stadtsparkasse Dessau fortlebt. Das Bankhaus Cohn beteiligte sich auch als Anteilseigner an der Anhalt-Dessauischen Landesbank AG im Jahr 1847. Die Anhalt-Dessauische Landesbank war das erste als Aktiengesellschaft gegründete Kreditinstitut in Deutschland.
Die Entwicklung des Bankhauses I. H. Cohn, der damit verbundenen Sparkasse sowie der Anhalt-Dessauischen Landesbank stehen im Mittelpunkt des Vortrags. Im Vortrag werden aber auch weitere Dessauer Geldinstitute vorgestellt, die im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Bank- und Finanzwesen in Dessau prägten.