Enthüllung einer Grabtafel auf dem Historischen Friedhof

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Georg Christoph Hesekiel
(*1732 †1818)

Am 18. Juni diesen Jahres jährte sich zum 200. Mal der Todestag eines Mannes, der zu den wichtigsten Mitstreitern des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gehört. Der in 1732 in Zaatzke bei Wittstock geborene Georg Christoph Hesekiel kam bereits in jungen Jahren über Friedrich Wilhelm von Guericke, einen der Erzieher des damaligen Erbprinzen, in Kontakt mit dem Hof. Auf Grund eines sich entwickelnden, vertrauensvollen Verhältnisses stieg der junge Hesekiel in der Gunst des Erbprinzen und späteren Landesfürsten. Als Kammerdiener nahm er dann an den Reisen des Fürsten nach Italien und England teil und konnte so seine damals gemachten Reiseeindrücke in seine spätere Tätigkeit im anhaltischen Bauwesen einbringen. Seine hier erbrachten Leistungen wurden durch den Fürsten mehrfach honoriert, so erhielt Hesekiel für seine Verdienste den Gasthof „Zum Eichenkranz“ in Wörlitz nach Fertigstellung als Geschenk.

Hesekiels Fähigkeiten und Stärken lagen aber offensichtlich in der Koordination, Ausführung und Kontrolle der vielfältigen Bauaufgaben, die alle Bereiches des Bauwesens umfassten. Diese Befähigung veranlasste den Fürsten ihm die höchste Funktion dafür einzuräumen, die des Baudirektors. Hier flossen alle Fäden zusammen. Hesekiel wird als Leiter des Baugeschehens der wichtigsten Bauten des Fürsten in Dessau und Wörlitz genannt. Heute kann man seine Unterschrift zu den meisten Bauvorhaben in den Akten dieser Zeit finden. Bis spät ins hohe Alter war Hesekiel im Amt, selbst für das erst 1804 übernommene Rittergut Rabenstein war Hesekiel noch 1810 tätig. Als Baudirektor setzte er die Entwürfe von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff oder Carlo Ignazio Pozzi begleitend und abstimmend vor Ort um, wobei bis heute nicht geklärt ist, ob er selbst entwerfend tätig wurde. Als Beweis seiner besonderen Wertschätzung und Vertrauen wurde Hesekiel vom Fürsten die Aufsicht über die Wörlitzer Ziegelei übertragen. Qualität und ordentliche Abrechung der Produktion waren hier die entscheidenden Kriterien. Hesekiel starb am 18. Juni 1818 im Alter von 86 Jahren und wurde auf dem von Erdmannsdorff entworfenen und baulich von ihm selbst betreuten Historischen Friedhof in Dessau beigesetzt.

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Enthüllung der Grabtafel

Anlässlich von Hesekiels 200. Todesjahr wurde nun, in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde, der ausführenden Dessauer Steinmetzfirma Wotzlaw sowie der Dessauer Friedhofverwaltung, eine verloren gegangene Grabtafel von Georg Christoph Hesekiel neu geschaffen. Dies wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende des letzten Namensträgers, Herrn Walter Hesekiel, Pfarrer i. R., Bad König.

Am 5. Juli wurde um 15 Uhr diese Grabtafel an der Gruft Hesekiels an der Südostseite des Historischen Friedhofs im Rahmen einer kleinen Gedenkveranstaltung öffentlich enthüllt.

Die Grabtafel auf dem Historischen Friedhof