Neben den Wörlitzer Anlagen zählt der Georgengarten zu den kunsthistorisch bemerkenswertesten Landschaftsgärten im englischen Stil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Diese Gartenanlage entstand im Auftrag von Prinzen Johann Georg, einem Bruder des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau. Ab 1780 ließ Prinz Johann Georg in einem Auenbruchwald im Norden Dessaus nach Plänen Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs ein kleines klassizistisches Landhaus errichten – das Georgium. Die Umgebung des Schlosses wurde zu einer großzügigen Gartenanlage umgewandelt, in die zahlreiche Inspirationen von Reisen der fürstlichen Brüder und Erdmannsdorffs nach Italien und England einflossen.
Es entstand ein Landschaftsgarten, der das Prinzip des allmählichen Übergangs von kunstvoll angelegten Partien in die natürliche Landschaft eindrucksvoll nachvollziehbar macht und heute zum UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz gehört. Neben der künstlichen Ruine der Wallwitzburg und dem Elbpavillon zählen das Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Mausoleum und das Schloss Georgium zu den prägenden Bauten der ausgedehnten Gartenanlage. Darüber hinaus bilden zahlreiche kleine architektonische Elemente, Sitze und Skulpturen wichtige Orientierungspunkte und beleben die Gartenbereiche. Darunter befindet sich eine eindrucksvolle Statue des Fürsten Franz im römischen Gewand, die im Jahr 2017 wieder aufgestellt wurde, nachdem sie in der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945 verschwunden war.
Professor Dr. Engelbert Seeber, der als Vorsitzender des Fördervereins Anhaltische Gemäldegalerie und Georgengarten Dessau e.V. maßgeblich an der Wiederaufstellung der Franz-Statue beteiligt war, unternimmt am Dienstag, den 21. Mai 2019, um 19.00 Uhr, im Alten Wasserturm (Heidestraße 21) mittels eines reich illustrierten Vortrages einen Spaziergang durch den Georgengarten, in dem er Geschichte und Geschichten aus Geschichte und Gegenwart der Anlage erzählt. Hierzu laden der Archivverbund Dessau und der Verein für Anhaltische Landeskunde alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter:
Verein für Anhaltische Landeskunde, Regionalgruppe Dessau
Kontakt:
Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Dr. Frank Kreißler
Heidestraße 21
06842 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340/204-1024
E-Mail: stadtarchiv@dessau-rosslau.de