Der Verein Deutsch-Russischer Arbeitskreis „Dialog“ e.V. lädt zur Lesung des Buches „Sophies Vermächtnis“, von Ingeborg Prior, erschienen 2006 im Knaur Verlag, ein. Die Buchlesung findet am Mittwoch, 31. Juli 2019, ab 18:30 Uhr im Zwischenarchiv des Stadtarchivs Dessau-Roßlau, in der Langen Gasse 22 (ehemaliger Standort des Archivs vor dem Umzug in den Alten Wasserturm in der Heidestraße) statt.

Im Mittelpunkt der Publikation steht das ungewöhnliche Leben der deutschen Kunstgaleristin Sophie Lissitzky-Küppers1 (1891-1978) im Spannungsfeld der unterschiedlichen Systeme in Deutschland und Russland.

Sophie Lissitzky-Küppers, deutsche Kunstsammlerin und Mäzenin, war in zweiter Ehe mit dem russischen Architekten und Maler El Lissitzky verheiratet und folgte ihm aus Deutschland nach Moskau. Nach El Lissitzkys Tod wurde sie während der Kriegszeit als „Deutsche“ nach Novosibirsk verbannt. Vor ihrer Emigration hatte sie dem Provinzialmuseum Hannover 16 Kunstwerke ihrer Sammlung als Leihgabe in der Hoffnung auf sichere Verwahrung überlassen. Davon beschlagnahmte die national- sozialistische Kunstkommission im Jahr 1937 bei der Aktion „Entartete Kunst“ 13 Werke. Seit 1989 forschte der Sohn von Sophie Lissitzky-Küppers nach dem Verbleib dieser avantgardistischen Werke und bemühte sich um die Rückgabe.

In der Halle des Dessauer Hauptbahnhofs ist übrigens noch heute ein großes Wandbild nach dem Original von El Lissitzky, gestaltet 1990 vom damaligen „formbund“, zu sehen.

Die Dauer der Lesung, von vier Frauen des Vereins „Dialog“ gestaltet2, beträgt etwa 1 Stunde. Viele Informationen, die auch bis in die jüngste Vergangenheit reichen, ertwarten sie an diesem Abend.

1 siehe auch: Sophie Lissitzky-Küppers auf wikipedia.
2 Diese Buchlesung ist ein Ergebnis aus dem Projekt PA-09-18 „Deutsch-Russische Begegnungen 2018“ im Rahmen des Programms „Partnerschaft für Demokratie Dessau-Roßlau“.