Grafik von Carl Marx
Mit dem Fundstück des Monats April 2016 erinnert das Stadtarchiv Dessau-Roßlau an einen der bekanntesten zeitgenössischen Künstler unserer Stadt, den Maler Carl Marx (1911-1991).
Carl Marx wurde am 18. August 1911 in Göttnitz bei Bitterfeld geboren. Im Alter von 15 Jahren begann Carl Marx eine Lehre als Dekorationsmaler in Dessau, die er 1929 abschloss. Nebenher besuchte er Zeichenkurse in der Abendschule. Nach Abschluss seiner Lehre ging Carl Marx auf Wanderschaft durch Deutschland, Österreich sowie die Schweiz. Von 1931 bis 1933 studierte er am Bauhaus - zunächst in Dessau, dann bis zur Schließung des Bauhauses in Berlin. Bis 1935 war er arbeitslos, dann nahm er eine Tätigkeit als Anstreicher auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde er schwer verwundet.
Nach dem Krieg arbeitete Carl Marx als Gelegenheitsarbeiter und malte. 1947 wurden seine Werke erstmals in Dessau ausgestellt. Seitdem war Carl Marx hier als freischaffender Künstler tätig. Carl Marx gehörte zu den Außenseitern und originärsten Charakteren der DDR-Kunstszene. Mit seiner freundlichen, wettergegerbten Erscheinung gehörte Marx zum Dessauer Stadtbild. Nur selten boten sich ihm Gelegenheiten für Ausstellungen. Die größte Retrospektive fand 1986 anlässlich des 75. Geburtstags von Carl Marx im Bauhaus Dessau statt. Seine durch Heiterkeit, Frechheit, Frivolität und Lebensbejahung geprägte Kunst hatte da aber schon längst viele Liebhaber gefunden. Oft verschenkte er mit Tinte, Bleistift, Buntstift schnell und gekonnt hingeworfene Skizzen, die vorzugsweise Frauen, Clowns und Teufel zeigten, an Freunde und Bekannte. Eine solche, 1968 entstandene Grafik befindet sich in den Beständen des Stadtarchivs Dessau-Roßlau und wird hier im April 2016 als “Fundstück des Monats” präsentiert. Das Blatt zeigt die wohl beliebtesten Sujets von Carl Marx: Weib und Clown.