Einladungskarte zum Faschingstrubel am Rosenmontag 1966

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Eine Seite der Einladungskarte

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bauhausgebäude wurde im Jahr 2012 in der Gropiusallee in einem ehemaligen Kaufhausgebäude die Bibliothek der Stiftung Bauhaus Dessau und der Hochschule Anhalt neu eröffnet. Die beiden Bibliotheken am Bauhaus verfügen zusammen über mehr als 80.000 Bücher und Zeitschriften. Das jetzige Bibliotheksgebäude entstand 1961/1962 als noch heute modern anmutende Kaufhalle der Handelsorganisation (HO). Der Architekt Hermann Rey griff bei der Gestaltung des Gebäudes nicht nur gekonnt auf zentrale Elemente der Bauhausarchitektur von Walter Gropius zurück, sondern erwies auch den internationalen Strömungen der damaligen Architektur seine Referenz. So spiegelt die HO-Kaufhalle am Bauhaus mit ihrer Mischung aus Zitaten der klassischen Moderne und aktuellen Tendenzen mustergültig den Zeitgeist der frühen 1960er Jahre.

Im Obergeschoss des Kaufhallengebäudes wurde ein Restaurant eingerichtet, das sich als „HO-Café am Bauhaus“ sehr schnell und für lange Zeit zu einer der beliebtesten Gaststätten Dessaus entwickelte. Zu verdanken war dies vor allem Uschi Hess, die das „Bauhaus-Café“, wie es von den Dessauern genannt wurde, viele Jahre lang leitete. Beliebt war das Bauhaus-Café insbesondere wegen der Vielzahl von Veranstaltungen auf hohem Niveau, die Uschi Hess organisiert wurden und fast immer ausgebucht waren. Dazu gehörten Silvesterfeiern ebenso wie Modeschauen, Tanzabende, Betriebs- und Faschingsfeiern. Eine Einladungskarte des „HO-Cafés am Bauhaus“ zum Faschingstrubel am Rosenmontag 1966 ist ab 1. Februar 2018 als Fundstück des Monats zu den Öffnungszeiten im Stadtarchiv zu sehen. Es handelt sich um ein Zeugnis der Alltagskultur in unserer Stadt, an deren Bewahrung das Stadtarchiv sehr interessiert ist.