Schweden schützt Anhalt – Ein Salva Guardia-Brief aus dem Dreißigjährigen Krieg
Anhalt war beileibe keine Großmacht. Davon zeugen auch die etwa 1300 Akten in den Beständen der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt über die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges. Sie dokumentieren weniger die Kampfhandlungen auf den Schlachtfeldern als vielmehr die Entbehrungen und die Not der anhaltischen Bevölkerung durch auferlegte Kontributionen, Plünderungen, Brandschatzungen und andere Repressalien.
Seit Mitte der 1620er Jahre war das anhaltische Territorium infolge seiner strategisch bedeutenden Lage von ständigen Durchmärschen und Einquartierungen der Truppen des Kaisers und der Katholischen Liga auf der einen und der Protestantischen Union auf der anderen Seite betroffen. Um sich und die Bevölkerung vor Übergriffen der Soldaten zu schützen, bemühten sich die anhaltischen Fürsten beim Kaiser bzw. bei den jeweiligen Oberbefehlshabern um den Erwerb von Salva Guardia- oder Schutzbriefen, die Willkürakte der Armeeangehörigen unter Androhung von Strafe untersagten.
Einen dieser Schutzbriefe, ausgestellt vom schwedischen Feldmarschall Johan Banér am 28. Dezember 1636, präsentiert der Archivverbund Dessau im Oktober als Archivale des Monats. Die Einsicht und Auswertung weiterer Quellen zum Dreißigjährigen Krieg ist während der regulären Öffnungszeiten des gemeinsamen Lesesaals des Archivverbunds nach Voranmeldung möglich.
Kontakt:
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Leiter der Abteilung Dessau
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