Künstlerbuch von Gerhild Ebel
Die Hallenser Künstlerin Gerhild Ebel erhält den Halleschen Kunstpreis 2020. Dies soll Anlass sein, auf ihr buchkünstlerisches Werk zu blicken und eines ihrer Bücher als „Archivale des Monats“ im Eingangsbereich des Archivverbunds Dessau auszustellen.
Gerhild Ebel wurde 1965 Halle (Saale) geboren. Sie studierte Phytopathologie an der Martin-Luther-Universität Halle (Diplom 1990) und arbeitete am Institut für Pflanzenschutz Halle. Ende der 1980er Jahre begann sie, im Grenzgebiet von Kunst, Sprache und Wissenschaft zu arbeiten. Es entstanden Installationen, Künstlerbücher, Grafiken, Performances, Prägedrucke, Papierschnitte mit Cutter, Objekte und experimentelle Literatur. Neben ihren eigenen Arbeiten tritt sie als Herausgeberin von Sammlungen zu experimenteller Kunst und Literatur in Erscheinung. Dazu gehören die Künstlerzeitschrift »miniature obscure« (gemeinsam mit C. Ahnert, 1991–2007), die original-grafische Edition »quartett« (2008–2015) und die Enzylopädie für Literatur und Kunst »art lex« (seit 2015). Inzwischen kann sie auf 50 Buchveröffentlichungen in verschiedenen Verlagen zurückblicken. Sie zeigte ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland und erhielt verschiedene Kunstpreise und Stipendien. Ihre Arbeiten befinden sich in mehr als 50 internationalen Museen und Sammlungen, darunter auch in Dessau-Roßlau.
Die Anhaltische Landesbücherei Dessau betreut die Künstlerbüchersammlung des Landes Sachsen-Anhalt, die, seit 1997 vom Land finanziert, inzwischen mehr als 550 Objekte umfasst. Schwerpunkte dieser Sammlung sind Arbeiten von Künstlern aus Sachsen-Anhalt oder ein inhaltlicher Bezug zum Land. Gerhild Ebel ist mit vielen ihrer Arbeiten in dieser Sammlung vertreten.
Ihr Künstlerbuch „novel“ erschien 1999 in einer Auflage von 35 Exemplaren. Es gehört zu einer Reihe von Arbeiten, bei denen Gerhild Ebel mit der Technik des Papierschnitts mit einem Cutter arbeitet. „In ihren Künstlerbüchern und Installationen cut, novel und short story werden Sinn und Erscheinung von Sprache, deren Auftreten und Verlöschen nicht allein als ästhetische Kategorien, sondern als soziologisches Phänomen behandelt. Es sind Bücher ohne Text, allein getragen von den Mustern visueller Erinnerung und zugleich Sinnbilder für Sprachlosigkeit und Sprachverlust.“ (Städtische Kunstsammlungen Jena)
Ebel, Gerhild: novel. Berlin : Uwe Warnke Verlag, 1999 (Exemplar 7/35)
Stadtarchiv Dessau-Roßlau, Anhaltische Landesbücherei, Signatur: KB 2002 A 68
(Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt)
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