Christian Gottfried Heinrich Bandhauer - Ein Klassizist in Anhalt
Autor(en) : Erhard Nestler
gebundene Ausgabe, 108 Seiten, zahlreiche historische Abbildungen und Fotos, sowie mit DVD Gottfried Bandhauer – ein Baumeister in Anhalt von Rolf Schultze und Joachim Göricke
ISSN 1863-4702
ISBN 978-3-939197-67-6
Preis: 18,00 €
Veröffentlichungen des Stadtarchivs Dessau-Roßlau, Band 10
Funk Verlag Bernhard Hein e. K. Dessau 2012
2. überarbeitete und erweiterte Auflage
DVD Studio R Dessau 2007
Aus dem Vorwort
Einen fast vergessenen anhaltischen Baumeister auszugraben und neu darzustellen ist ein riskantes Unternehmen, nicht nur für den Verleger und Herausgeber, auch der Künstler selbst muss sich in einem neuen Betrachtungsrahmen bewähren. Das hier vorgelegte Bändchen ist C.G. Bandhauer gewidmet, der nicht nur nach unserer Auffassung dieses Risiko lohnt. Wir berufen uns hier auch auf W. van Kempen, der diesen Umstand bereits um 1925 erkannt hatte: “Erdmannsdorff starb 1800, sein letzter Bau entstammt dem Jahre 1798. Nun hat aber das neue Jahrhundert in Anhalt eine reiche künstlerische Bautätigkeit entfaltet, dabei in mehrfachen Gegensatz zur Zeit Erdmannsdorffs stehend. War vor 1800 der Dessauer Landesteil als einziger der Schauplatz künstlerischer Bestrebungen, so tritt er nun hinter Anhalt-Köthen zurück, auf das jetzt die architektonische Führung übergeht, wobei neben dem sich immer noch behauptenden Dessau auch Bernburg künstlerischen Ehrgeiz entwickelt. War ferner im ausgehenden 18. Jahrhundert Erdmannsdorff die einzige namhafte Persönlichkeit auf dem Gebiete der Baukunst in Anhalt, so sind es in den nachfolgenden Jahrzehnten vier Architekten, die in leitenden Stellungen ihren Einfluss geltend machten: Bandhauer in Köthen, Pozzi in Dessau, Hengst in Köthen, Bunge in Bernburg; und namentlich die beiden ersten haben Wertvolles geleistet.”
Als 1985 Erhard Nestler (1933-2011) seine Dissertation über Bandhauer an der Universität Halle-Wittenberg einreichte, gingen die Uhren, auch die wissenschaftlichen, in der DDR noch anders. Der Sozialismus, Grundlage aller weltanschaulichen Debatten und Betrachtungen, hatte in der DDR den Rang der Wissenschaftlichkeit erhalten, seine Grundregeln waren Norm. Zwangsläufig eingebettet in dieses sozial-ökonomische Weltbild versuchte Nestler die Biographie und das Wirken des Architekten und Ingenieurs Bandhauer darzustellen und zu werten. Ohne die Bedeutung und die Persönlichkeit seines Protagonisten zu entstellen, war ihm das gelungen. Fast zehn Jahre später konnte er die Druckfassung seiner Arbeit – weitgehend befreit von ideologischem Ballast – vorlegen. Diese Fassung ist Grundlage der hier neu vorgelegten Ausgabe, sie ist nur unwesentlich verändert. …
Dem Buch ist eine Video-DVD mit einem Rundgang durch die heute noch vorhandenen Bauten Bandhauers in Anhalt beigefügt.