Das Dessauer Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1870/1871 – Einblicke in kaisertreue Fest- und Gedenkkultur in Anhalt
Vortrag im Archivverbund Dessau, Heidestraße 21 (Alter Wasserturm)
Dienstag, 12. März 2024, 19:00 Uhr
Vortrag von Dr. Frank Kreißler (Dessau-Roßlau)
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/1871, in dem Soldaten aus Anhalt kämpften, endete mit einem triumphalen umfassenden Sieg der Deutschen und führte zur Reichseinigung unter Führung Preußens. Dieses Geschehen verlangte bei den Zeitgenossen nach Symbolen, die diese Errungenschaften in würdiger Form für Gegenwart und Zukunft sichtbar machen und in diesem Zusammenhang auch an die Gefallenen erinnern sollten. Diese Funktion nahmen die an vielen Orten errichteten Kriegerdenkmäler wahr. In Dessau entstand 1874 ein Kriegerdenkmal als Landesdenkmal für Anhalt, das bis zum Ersten Weltkrieg die zentrale Rolle des Kriegsgedenkens in Anhalt wahrnahm.
In seinem Vortrag erläutert Stadtarchivar Dr. Frank Kreißler, wer die Errichtung mit welchen Absichten initiierte und beschreibt, welches Aussehen das Denkmal hatte, welche Künstler an dessen Ausgestaltung beteiligt waren, welche Kriegsteilnehmer in das Gedenken eingeschlossen und wie diese ermittelt wurden. Schließlich wird die zeitweise enorme Bedeutungsaufladung und Gedenkkultur um das Denkmal, aber auch dessen Verschwinden in den Blick genommen. Zu diesem Vortrag laden das Stadtarchiv Dessau-Roßlau und die Regionalgruppe Dessau des Vereins für Anhaltische Landeskunde am Dienstag, 12. März 2024, um 19:00 Uhr herzlich in den Archivverbund Dessau (Alter Wasserturm, Heidestraße 21) ein.