Spätestens mit ihrem politischen Durchbruch bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 war die NSDAP auch in Dessau und ganz Anhalt ein parteipolitischer Machtfaktor und zweitstärkste Partei nach der SPD. Bereits bei den Kommunalwahlen am 25. Oktober 1931 wurde die NSDAP mit 15 Sitzen stärkste Fraktion im Dessauer Gemeinderat. Die politischen Auseinandersetzungen nahmen zu und radikalisierten sich. Im Fokus von Angriffen der NSDAP stand insbesondere das Bauhaus. In der Sitzung des Dessauer Gemeinderats vom 21. Januar 1932 beantragte die NSDAP-Fraktion zunächst noch erfolglos die Schließung des Bauhauses zum 1. April 1932 und sogar den Abbruch des Bauhausgebäudes.
Bei den Landtagswahlen am 24. April 1932 wurde die NSDAP stärkste Fraktion im anhaltischen Landtag. Mithilfe der bürgerlichen Rechten wurde am 21. Mai 1932 Alfred Freyberg (NSDAP) zum Ministerpräsidenten einer NSDAP/DNVP- Koalition gewählt. Dessau war damit Sitz der ersten NSDAP-Landesregierung in Deutschland. Durch die Einflussnahme des Ministerpräsidenten Freyberg gestärkt und mit Unterstützung der bürgerlichen Rechten setzte die NSDAP-Fraktion in der Gemeinderatssitzung am 22. August 1932 die Schließung des Bauhauses zum 1. Oktober 1932 durch. Die Nationalsozialisten demonstrierten ihre in Dessau erlangte Machtposition damit ebenso wie schon am 23. Juli 1932, als 20.000 Nazis durch Dessau marschierten und Adolf Hitler auf einer Kundgebung in der Braunschen Lache sprach.