Dessau in Trümmern - Tafel 1

Mit gezielten Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung hatte die deutsche Luftwaffe unfassbares Leid über Frauen, Kinder und Männer in ganz Europa gebracht, wie zum Beispiel schon 1937 in Guernica, 1939 in Warschau, 1940 in Rotterdam und Coventry, von 1940 bis 1945 in London, 1941 in Belgrad und 1942 in Stalingrad. Für den Abwurf der dabei eingesetzten Spreng-, Splitter- und Brandbomben wurden häufig Flugzeuge verwendet, die in der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, einem der größten deutschen Rüstungsbetriebe mit Hauptsitz in Dessau, produziert worden waren. Dessau war zudem ein bedeutendes Machtzentrum der Nationalsozialisten, Hauptstadt des NSDAP-Gaus Magdeburg-Anhalt und Sitz des Reichsstatthalters von Braunschweig und Anhalt. Und nicht zuletzt war Dessau der Hauptproduktionsstandort für das Giftgas Zyklon B, mit dem die SS in Auschwitz-Birkenau und anderen Vernichtungslagern weit mehr als eine Million Menschen aus ganz Europa, in der Mehrzahl Jüdinnen und Juden, aber auch Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene und andere Verfolgte, ermordeten.

Die Ausstellung anlässlich des 75. Jahrestages der fast vollständigen Zerstörung der Stadt Dessau zeigt auf, wohin der nationalsozialistische Terror, der auch von Dessau ausgegangen war, in Europa führte. Die Erinnerung an die unzähligen Opfer sei eine Mahnung für Gegenwart und Zukunft.

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