Eröffnung Klughardt-Ausstellung
15. Oktober 2022 um 16.00 Uhr, Foyer des Anhaltischen Theaters
„Ein edles Künstlerherz hat aufgehört zu schlagen!“, war am 5. August 1902 im Anhaltischen Staats-Anzeiger auf der Titelseite in einem Nachruf zu lesen. Und weiter:_ „Der mit himmelentsprossenen Tönen unsere Herzen ergriff und begeisterte, ihm ist die Leier nun entsunken._ […] An seiner Bahre trauert die ganze musikalische Welt, am tiefsten aber trauert das treue Anhalt um einen seiner besten Söhne, dessen Gedächtnis unter uns nimmer verlöschen wird.“ Der Nachruf war dem Dessauer Hofkapellmeister, Komponisten und Pianisten Dr. August Klughardt gewidmet, der zwei Tage zuvor, am 3. August 1902 gestorben war.
August Klughardt wurde am 30. November 1847 in Köthen geboren. Sein musikalisches Talent trat schon früh hervor und wurde gefördert. Nach dem Abschluss seiner musikalischen Ausbildung begann seine berufliche Laufbahn Sommer 1867 als Kapellmeister im Stadttheater Posen. Es folgten Engagements in Neustrelitz, Dessau, Lübeck und Weimar. Von 1873 bis 1882 war er sehr erfolgreicher Hofkapellmeister in Neustrelitz, dann kehrte er als Hofkapellmeister in seine anhaltische Heimat zurück. Er führte die Dessauer Hofkapelle zu neuen musikalischen Höhen, feierte Triumphe als Operndirigent und Pianist, sorgte unermüdlich für das Gelingen der Anhaltischen Musikfeste, machte Dessau zu einer Wagner-Hochburg und sich selbst als Komponist zahlreicher, häufig gespielter Kammermusik- und Orchesterwerke einen großen Namen. Mit seinen Werken ist Klughardt in der musikalischen Welt noch heute präsent. Ein von Emanuel Semper geschaffenes Grabdenkmal auf Friedhof III sowie die Klughardtstraße erinnern in Dessau-Roßlau an diesen bedeutenden Komponisten.
Anlässlich seines 175. Geburtstages erfährt August Klughardt in diesem Jahr diverse Würdigungen. Dazu gehört eine Ausstellung des Stadtarchivs Dessau-Roßlau und des Anhaltischen Theaters Dessau mit dem Titel „August Klughardt (1847-1902). Komponist, Dirigent, Hofkapellmeister“. Neben Texten und Bildern zum Leben und Werk August Klughardts werden in der Ausstellung ein von August Seelmann geschaffenes Ölgemälde Klughardts, Originaldokumente aus dem Klughardt-Nachlass im Stadtarchiv sowie eine vom Dirigenten für die Hofkapelle angeschaffte historische Posaune gezeigt. Die Ausstellung wird am 15. Oktober 2022 um 16.00 Uhr im Foyer des Anhaltischen Theaters eröffnet und dort bis zum 27. November während der Öffnung des Hauses an Vorstellungstagen zu sehen sein. Zur Ausstellungseröffnung spricht Marco Zabel aus Neustrelitz über August Klughardt. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgen David Werner (Oboe), Svetla Kambourova (Viola) und Sebastian Kennerknecht (Klavier), die Klughardts „Schilflieder“ zu Gehör bringen werden.
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei.