Gedenkveranstaltung
„… festgenommen, Lager Auschwitz zugeführt…“ – Gedenken anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation von Sinti und Roma aus Magdeburg nach Auschwitz-Birkenau
2. März 2023
15 Uhr
Dom-Remter
im Dom St. Katharina und St. Mauritius
Am Dom 1
39104 Magdeburg
Veranstalter
Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Menda Yek e.V.
Gedenken anlässlich Programm des 80. Jahrestages der Deportation von Sinti und Roma aus Magdeburg nach Auschwitz-Birkenau
Mehr als 300 Menschen, die den Minderheiten der Sinti und Roma angehörten, wurden von der Geheimen Staatspolizei und der Kriminalpolizei am 2. März 1943 von Magdeburg nach Auschwitz deportiert. Diese Männer, Frauen und Kinder gehörten zu den ersten Sinti und Roma, die auf der Grundlage des Erlasses von Heinrich Himmler vom 16. Dezember 1942 in das sogenannte „Zigeuner-Familienlager“ in Auschwitz-Birkenau gezwungen wurden.
Bereits im Frühjahr 1935 hatte die Stadt Magdeburg mit dem sogenannten „Zigeunerlager am Holzweg“ ein Internierungslager eingerichtet, in dem Sinti und Roma unmenschlichen Wohn- und Lebensverhältnissen ausgesetzt waren. Magdeburger Firmen und die Stadtverwaltung nutzten die zur Zwangsarbeit Verpflichteten als billige Arbeitskräfte aus. Die Situation der dort Internierten verschärfte sich Anfang 1938, als über 70 Sinti aus Dessau-Roßlau/Anhalt dorthin abgeschoben wurden. Ab Juni 1938 lieferte die Kriminalpolizei Magdeburg zunächst eine Gruppe Männer, dann auch vereinzelt Frauen in Konzentrationslager ein.
Nur wenige der mitteldeutschen Sinti und Roma überlebten den nationalsozialistischen Völkermord an diesen Minderheiten. Gemeinsam mit Angehörigen verfolgter und ermordeter Sinti wollen wir an die Opfer erinnern und laden zur Teilnahme am Gedenken ein.
Programm
Musikalischer Auftakt
Romani Weiss (Gitarre)
Manolito Steinbach (Gitarre)
Martin Weiss (Violine)
Begrüßung
Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
Gedenkrede
Ronni Krug, Beigeordneter der Landeshauptstadt Magdeburg
Musik
Ansprachen von Angehörigen deportierter Sinti
Mario Franz, Niedersächsischer Verband deutscher Sinti e.V.
Verena Sekanina und Margitta Steinbach, Menda Yek e.V.
Musik
Gebet
Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
Schweigegang zum Denkmal für die verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma
Kranzniederlegung und Lesung der Namen
gegen 16.45 Uhr Ende
Moderation
Jana Müller, Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Der Eintritt zu der Gedenkveranstaltung ist frei